Geschichte der Braunschweiger Burschenschaft Thuringia
Unsere bewegte Geschichte führt uns über mehrere Stationen von Hildesheim nach Braunschweig. Dabei leben und erhalten wir studentische Traditionen und eine starke Gemeinschaft im Wandel der Zeit.
1868
Studenten des Polytechnikums in Hildesheim gründen am 6. Februar 1868 die Fechtgruppe der Maschinen- und Mühlenbauer.
1871
Aus der Fechtgruppe gründet sich am 12. Oktober in Einbeck der Fechtverein Thuringia und gibt sich die Farben Grün-Weiß-Blau, welche wir bis heute führen, die Mützenfarbe Grün, sowie einen ersten Zirkel.
1874
Der Fechtverein wird am 18. November zur Burschenschaft Thuringia.
1873
In diesem Jahr schlagen wir unsere erste Mensur, das heißt, wir fechten nach studentischer Tradition wie wir sie bis heute pflegen.
1882
Ab 1882 werden in Einbeck offiziell keine studentischen Verbindungen mehr geduldet. Wie sich zeigen wird, ist es nicht dass letzte Mal in der deutschen Geschichte, dass Verbindungen unter Angriff stehen.
Die Burschenschaft Thuringia kann dem zum Trotz unter dem Deckmantel des "Vereins junger Techniker" fortbestehen.
1888
1888 wird eines unserer Mitglieder anlässlich einer Mensur festgenommen. Das Schlagen von Mensuren war zu der Zeit ebenfalls verboten, diese Tradition wurde unter einigem Risiko durch die Verbindungen heimlich weiter gepflegt.
1890
Angesichts des dort unwirtlichen Pflasters, reift der Entschluss, Einbeck zu verlassen. 1890 geht die Burschenschaft Thuringia nach Braunschweig.
Seitdem tragen wir blaue Mützen und unser Zirkel erhält ebenfalls die heutige Form.
1908
In der Spielmannstraße mieten wir erstmals ein Haus. Dies ist für uns als Studentenverbindung ein Meilenstein. Ohne ein Haus ist eine Verbindung auf eine sogenannte Konstante angewiesen, beispielsweise eine Gastwirtschaft oder ein anderes Haus, in dessen Räumlichkeiten man sich regelmäßig versammeln kann.
1914
Ankauf unseres Hauses!
Damals noch Kleiner Exerzierplatz 10, heute Konstantin-Uhde-Straße. Endlich hat unsere Thuringia Heimat und festen Lebensmittelpunkt in dem Haus, welches zu einem prägenden Teil unserer Gemeinschaft wird.
1935
Unter den Zwängen der Zeit wird die Burschenschaft Thuringia wie viele andere Verbindungen zur Kameradschaft.
1936
Unsere Jungmannschaft wird aufgelöst, wie auch unser Dachverband, die Deutsche Burschenschaft. Die Thuringia besteht gemeinsam mit der Burschenschaft Germania in der Kameradschaft „Walter Flex“ fort. Das Fortführen studentischer Traditionen ist zu großen Teilen unmöglich.
2025
Text
1948
Im Jahr 1948 kann mit Unterstützung unserer alten Herren die Thuringia wieder zu aktivem Leben erweckt werden. Dies jedoch noch nicht offiziell als Burschenschaft.
Unser Haus ist zudem schwer beschädigt und noch nicht wieder bewohnbar.
1947
Es findet erstmals nach dem Krieg wieder eine burschenschaftliche Veranstaltung statt.
Hierbei tritt jedoch keine Burschenschaft öffentlich in Erscheinung, da Studentenverbindungen durch die Alliierten noch bis 1950 verboten sind.
1950/51
Seit 1950 ist das Verbot der Studentenverbindungen aufgehoben und die Deutsche Burschenschaft feiert ihre Neugründung. Wir können uns wieder Braunschweiger Burschenschaft Thuringia nennen.
Die studentischen Traditionen leben wieder auf.
2017
Im Jahr 2017 jährte sich das Wartburgfest zum 200. Mal, was unseren Vorsitz der Deutschen Burschenschaft in diesem Jahr zu einer besonderen Herausforderung, aber auch Freude machte.
Das Fest zum Gedenken dieses bedeutenden historischen Ereignisses wird allen Teilnehmern prägend in Erinnerung bleiben.
1954-1980er Jahre
Deutschland wandelt sich. Wir erleben aufstrebende Jahrzehnte in denen burschenschaftliche Traditionen wieder erstarken. Diese münden dann in die Zeit der 68er Bewegung, welche jedwede Tradition in Frage stellt und auch auf unsere Gemeinschaft starken Einfluss nimmt.
1954
Nach Jahren des Arbeitseinsatzes ist unser Haus wieder aufgebaut. Endlich hat unsere Gemeinschaft ihren Lebensmittelpunkt im eigenen Hause wieder.
1990er-2000er Jahre
Deutschland sieht Zeiten in denen einerseits das Interesse an gesellschaftlichen und politischen Themen abnimmt, andererseits aber Debatten sehr heftig geführt werden.
Neben einer starken Gemeinschaft befassen wir uns als Burschenschaft immer schon mit gesellschaftspolitischen Themen. Neben abendlichen Vorträgen veranstalten wir auch größere Seminare, mit dem Ziel, den Diskurs in für die deutsche Gesellschaft bedeutenden Themen zu fördern.
1988
Die Burschenschaft Thuringia übernimmt im Geschäftsjahr 1988 den Vorsitz der Deutschen Burschenschaft.